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Die Geschichte von Dyana 
 
 
Entwurf der Siebdruckwerkstatt:
Leben im Barrio Borro
Dyana ist mit 16 Jahren die älteste von ihren 7 Geschwistern. Ihr Vater arbeitet in Gelegenheitsjobs auf dem Bau. Ihre Mutter geht ab und zu mit einem kleinen Handkarren wieder verwertbaren Abfall sammeln. Sie wohnen zwölf Blocke von der Obra Ecuménica entfernt in einem sehr armen Häuschen mit sehr wenig Platz und vielen Tieren. 
Dyana fing vor einem Jahr in den Werkstätten an. Sie kam aufgrund einer Einladung von einer Freundin. Sie interessierte sich für den Friseurberuf, machte aber den ganzen Tag nichts anderes, als auf ihre Geschwister aufzupassen. Sie erzählte uns, daß ihr Vater ist Alkoholiker und sehr eifersüchtig auf sei, mit 18 Jahren würde er ihr einen Ehemann aussuchen. Wenn sie einkaufen geht, muß sie von ihren Geschwistern begleitet werden. Ihre Mutter leidet an einer chronischen Anämie und bedarf immer wieder psychiatrischer Internierungen. Ihre Eltern können weder lesen noch schreiben. 

Aber Maria ging zur Grundschule (6 Jahre Primarschule) und hat sie beendet. Sie erinnert sich, daß es ein Problem war, ihrer Mutter verständlich zu machen, daß sie Schuhe und ein Heft brauchte. So wusch sie auch immer ihren Schulkittel selbst und wurde letztlich bei der Schulabschlußveranstaltung für ihre besonders gute Leistung ausgezeichnet, indem sie die 
uruguayische Flagge tragen durfte. Aber nicht einmal dieses Ereignis konnte ihre Eltern dazu bewegen, dieser Feier beizuwohnen. 

In der Obra Ecuménica fing sie im der Basiszyklus I an und jetzt ist sie im Friseurkurs. Wegen ihrer Fähigkeit und ihrer guten Art, mit Menschen umzugehen, fragten wir sie, ob sie nicht in der Escuelita mitarbeiten wolle. Sie nahm an. Jetzt ist sie die erste am Tag, die im Werk ankommt. Um 13 Uhr bereitet sie den Nachmittagsimbiß der Kinder mit ihrer Freundin Alba vor, danach hilft sie den Kindern bei den Schularbeiten. Um 16 Uhr geht sie "rüber" in ihren Friseurkurs: macht die Entlausungsbehandlungen, wäscht Haare, schneidet, färbt und fönt - eben alles, was zum Friseurhandwerk dazu gehört. Sie fühlt sich wohl. 

Ihr Vater ist einmal betrunken ins Werk gekommen, um sie abzuholen. Das war ihr sehr peinlich und unangenehm. Sie möchte nicht, daß er kommt. Ihre Mutter sagt nichts dazu und hofft, daß Dyana von ihrem kleinen Taschengeld, daß sie von der Obra bekommt, Lebensmittel einkauft. 
Sie sagen ihr, daß sie anders geworden sei, und sie fühlt sich damit "außen vor". Dyana hat Angst, lacht und träumt davon, ihren eigenen Friseursalon aufzumachen! 
 
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Letzte Änderung: 1.11.1998