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Uruguay - Land und Leute

Uruguay ist das zweitkleinste Land Südamerikas mit nur etwas mehr als 3 Millionen Einwohnern, von denen 1,3 Millionen in der Hauptstadt Montevideo wohnen. 
 
Unsere christliche Jugendgruppe trommelt am 1. Mai 
vor dem Parlamentsgebäude.
Die Mehrheit der heutigen Landesbewohner hat spanische und italienische Vorfahren, da die ursprüngliche indianische Bevölkerung so gut wie ausgelöscht wurde. Afrikanische Wurzeln, wie sie z. B. im Nachbarland Brasilien durch die Verschleppung schwarzer Sklaven auftreten, finden sich nur bei wenigen Einwohnern Uruguays. Deswegen und auch wegen des gemäßigten Klimas erinnert Uruguay bei oberflächlicher Betrachtung eher an ein südeuropäisches Land als an Südamerika. Die große Mehrheit der Bevölkerung lebt von Dienstleistungen im Banken-, Handels- und Tourismusbereich, während das Agrarwesen, durch das Uruguay am Anfang des Jahrhunderts eine wirtschaftliche Blütezeit erlebt hat, nicht einmal 15% der Bewohner ernährt - ebenso wenige wie die untergehende Industrie. 

Seit dem Ende der elfjährigen Militärdiktatur 1984 haben sich die politischen Verhältnisse und auch die Inflationsrate stabilisiert. Die wirtschaftliche und politische Lage des Landes, das sich seit 1991 zusammen mit Argentinien, Brasilien und Paraguay in der wirtschaftlichen Union MERCOSUR befindet, ist verglichen mit den restlichen Ländern Südamerikas gut. Uruguay weist im Vergleich die geringsten Unterschiede zwischen reich und arm auf, die Analphabetenquote liegt bei nur 4%, die Arbeitslosigkeit bei 11%. Aber diese offiziellen Zahlen täuschen über die Realität des Landes hinweg. 
 
 
Illegal zusammengezimmerte Blechhütten-Ansammlungen, die sogenannten   
cantegriles, säumen den Stadtrand von Montevideo.
Das Durchschnittsgehalt beträgt unter 1000 DM im Monat, während die Lebenshaltungskosten vergleichbar mit denen Deutschlands sind. Sozialhilfe gibt es nicht, und somit leben 40% der Familien unterhalb der Armutsgrenze, zumeist in den sich ausbreitenden Elendsvierteln Montevideos. Besonders für Kinder und Jugendliche ist die Lebenssituation schlecht - die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 59%, in den öffentlichen Schulen wächst die Anzahl der Kinder pro Lehrer, viele Studenten verlassen Uruguay nach ihrem Abschluß gen Europa oder den Vereinigten Staaten, da im eigenen Land kein qualifizierter Arbeitsplatz zu finden ist. 

Die mangelnde Industrialisierung, der im Vergleich zu den Nachbarstaaten kleine Absatzmarkt und die hohe Auslandsverschuldung sind die Faktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit Uruguays in einer immer globaler verflechteten Welt schwächen. Die Stimmung innerhalb des seit Anfang des Jahrhunderts säkularisierten Landes ist von Hoffnungslosigkeit geprägt, afrikanische Religionen und die New-Age-Bewegung erhalten starken Zulauf. 
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Letzte Änderung: 1.11.1998